Die PEKING ist einer von weltweit nur noch vier existierenden Flying P-Linern der Reederei F. Laeisz. Außer ihr existieren nur noch die Schwesternschiffe "Pommern" im finnischen Mariehamn, die "Passat" in Travemünde sowie die ehemalige "Padua". Sie ist heute als russisches Schulschiff "Kruzenshtern" unterwegs und als einziges der vier Schiffe noch voll fahrtüchtig. Ein weiteres Schwesterschiff, die "Pamir", ging 1957 in einem Hurrican verloren.
Die "Peking" wurde bei der Hamburger Werft Blohm + Voss, wo sie am 25. Februar 1911 vom Stapel lief, erbaut . Mit 115 Metern Länge war sie seinerzeit eines der größten Segelschiffe der Welt. Ab 1912 wurde sie, die rund 5.300 Tonnen Ladung transportieren konnte, im Salpeterhandel mit Chile eingesetzt. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde sie dort im August 1914 dort festgesetzt und gelangte nach Ende des Krieges nach Großbritannien. 1921 kam das Schiff als Reparationszahlung nach Italien.
Die Reederei F. Laeisz kaufte das Schiff zwei Jahre später zurück und setzt es erneut als Frachtsegler auf der Hamburg-Chile-Route ein, wobei sie insgesamt 34 mal Kap Hoorn umrundete.
Da Dampfschiffe sehr bald weit kostengünstiger und zuverlässiger waren, wurden Frachtsegler immer weniger rentabel. Dazu kam die Wirtschaftskrise Anfang der 30er-Jahre .
1932 wurde die Peking nach England verkauft. Dort fand sie unter dem neuen Namen "Arethusa" als stationäres Schulschiff im ostenglischen Upnor Verwendung. Im Zweiten Weltkriegs wurde sie von der Royal Navy nach Westengland verbracht, 1945 kehrt sie nach Upnor zurück.
1974 wurde das Schiff an das South Street Seaport Museum in New York verkauft . Dort lag sie unter ihrem ursprünglichen Namen "Peking" als Museumsschiff auf dem East River.
Da das Museum das Schiff nicht restaurierte und notwendige Reparaturen unterließ, verfiel die "Peking" zu einem schwimmfähigen Wrack.
2002 verhandelten der Vereins "Peking-Freunde" und das Museum erstmals über eine Rückführung des Schiffes nach Hamburg. Doch das Museum forderte zunächst einen weit überhöhten Kaufpreis. Im Frühjahr 2015 kündigte das Museum an, das der Liegeplatz der "Peking" geräumt und das Schiff verschenkt werden solle . Daraufhin wurden neuerliche Gespräche zur Übernahme der Peking geführt.
Der Bund erklärte sich schließlich bereit, insgesamt rund 120 Millionen Euro für den Transport des Schiffes nach Deutschland, seine Restaurierung sowie die Einrichtung eines Liegeplatzes im Hamburger Hafen mit der Schaffung des Deutschen Hafenmuseums zur Verfügung zu stellen. Im Sommer 2017 wurde die "Peking" per Dockschiff von New York nach Brunsbüttel verladen und in der Peters-Werft in Wewelsfleth restauriert.
Am 07. September 2020 soll die "Peking", auf ihrer dann wohl letzten Reise, von der Werft in Wewelsfleth nach Hamburg, geschleppt werden. Dort wird sie zunächst einen temporären Liegeplatz an den 50 – er Schuppen finden, später soll sie ein zentrales Ausstellungsobjekt in dem, auf dem Neuen Grasbrook, noch zu schaffenden Deutschen Hafenmuseums werden.
Bilder der letzten Reise der "Peking" , nach Hamburg, finden Sie hier
Zunächst ein paar Bilder die ich im August 2020, kurz vor der Überführung des Schiffes nach Hamburg, in Wewelsfleth gemacht habe.
Am 30.07.2017 traf die "Peking", verladen auf der "Combi Dock III", nach teils stürmischer Überfahrt aus New York kommend in Brunsbüttel ein.
Am Mittwoch, den 02.August 2017 war es so weit. Die Peking verließ das Dockschiff und wurde elbaufwärts nach Wewelsfleth geschleppt, wo es auf dem Scheitelpunkt des Hochwassers gegen Mittag das Störsperrwerk passierte. Von hier aus waren es nur wenige hundert Meter bis die "Peking" das Dock der Peters Werft erreichte.
Das waren meine Bilder von der Heimkehr der "Peking". Ich hoffe, weitere Bilder nach der Überführung von Wewelsfleth nach Hamburg hier zeigen zu können.
Wer nach eindrucksvollen Bildern der Überführung und Überfahrt von New York nach Brunsbüttel suchgt, dem empfehle ich die Website von Jan Sieg. Er ist ein herausragender Fotograf und hat die "Peking" von New York über Brunsbüttel und Wevelsfleth bis nach Hamburg begleitet und eindrucksvoll dokumentiert.
https://jansieg.de/rettung-der-peking/