Um mal wieder für zumindest ein paar Tage rauszukommen, haben uns entschlossen die nicht ganze so nahe Umgebung von Hamburg ein wenig näher kennen zu lernen. Im März nicht unbedingt immer der Hit, denn das Wetter ist in Norddeutschland um diese Jahreszeit bekanntermaßen nicht unbedingt gemütlich.
Daher entschlossen wir uns für drei Tage an die Schleswig Holsteinische Ostseeküste, nach Eckernförde, zu fahren. Dort stiegen wir im Stadthotel Eckernförde ab, ein durchaus zu empfehlendes Haus.
Unser Zimmer war geräumig, geschmackvoll eingerichtet, tip top sauber (meine Anerkennung für das Housekeeping), die Betten groß und vor allem wunderbar über 2 Meter lang. Beste Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf.
An dieser Stelle sei dem Management und Mitarbeitern Dank für den angenehmen Aufenthalt gesagt. Besonders erwähnenswert waren die Damen der Rezeption, des Frühstücksteams und last, but definitly not least, eine überaus charmante Dame namens Katharina die dafür verantwortlich zeichnete das wir den einen oder anderen gemütlichen Absacker an der Hotelbar nehmen konnten. Sie sorgte in der Bar für eine angenehm entspannte Atmosphäre, die Gespräche mit ihr und der leckere Riesling werden mir in angenehmer Erinnerung bleiben.
Was ist zu Eckernförde zu sagen : nette Altstadt, kleiner Hafen der mit Eigentums – und wohl auch Feienwohnungen zugebaut wird, ca. 700 Jahre alt, ca. 23.000 Einwohner, eine Marinebasis, an der Eckernförder Bucht der Ostsee gelegen. Befragt man die Tourismus – Information nach Attraktionen, bekommt man nicht allzu viele Antworten. Kurzum – die Stadt ist eigentlich ein Seebad das im Sommer sicher weit attraktiver als ausgerechnet im März ist. Die Jahreszeit hat aber auch Vorteile : Die Restaurants sind nicht so voll, alles geht ein wenig geruhsam zu.
Wir hatten alle möglichen Wetterlagen: Von Sonnenschein bis hin zu Schneeregen, Hagel, waagerecht fliegendem Regen und eisigem Wind war alles dabei. So war zumindest für eine gewisse Abwechslung gesorgt.
Nachstehend einige Bilder aus Eckernförde. Ich habe mir erspart die Fußgängerzone und die gefrorenen Strände zu fotografieren – ersteres ist langweilig, für das zweite war nicht die Saison.
Und bevor ich es vergesse : Vom Strand hat man stets den Blick auf die Marinebasis. Schiffe können schön aussehen, aber mit den mausgrauen Dampfern der Bundesmarine habe ich es nicht so. Einen Sommerurlaub könnte ich mir dort, mit ständigem Ausblick auf die Schiffe der Firma Olivgrün, nur schwer vorstellen.
Was aber nicht heißen soll das ich den Dienst der blauen Jungs und Mädels gering schätze. Sie genießen meinen vollen Respekt. Sie schützen unser Land nach außen, fischen Flüchtlinge aus dem Mittelmeer, helfen bei der Durchsetzung von UN - Resolutionen und schützen unsere Handelswege wie z.B. am Horn von Afrika.
Mit der Gastronomie Eckernfördes haben wir gemischte Erfahrungen gemacht :
Zunächst besuchten wir am ersten Abend ein Retaurant am Hafen mit dem zu hinterfragenden Namen "Luzifer". Die Bediening war nett, die Architektur in dem alten Kornspeicher interessant, aber schon die Vorspeise war weniger auf Geschmack als auf Show getrimmt.
Nach Hinterfragung der Philosophie des Hauses haben wir uns für die Hauptspeise ein anderes Lokal gesucht. Wir landeten bei einem spanischen Restaurant : die Tapas lecker, die Bedienung nett, das Ambiente modern und sachlich - das Paket stimmte soweit. Nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten erschien ein Gruppe junger Leute und über einen Beamer lief die Übertragung eines Eishockeyspiels. Damit war der wirklich angenehme Teil des Abendessens auch hier vorbei.
Auf Empfehlung der Rezeption des Stadthotels besuchten wir am Folgetag sowie an unserem letzten Abend in Eckernförde das "Ristorante la Taverna" .
Die Bedienung war total nett und freundlich, das Essen göttlich, die Atmosphäre angenehm - es stimmte wirklich alles.
Ich kann dieses Lokal wärmstens empfehlen, wobei man für einen abendlichen Besuch vorab einen Tisch reservieren sollte.
Schleswig, Kreisstadt des Landkreises Flensburg und nicht weit von Eckernförde entfernt, ist eine kleine und sehr charmante Stadt. Sie ist ca. 1200 Jahre alt und war eine Nebensiedlung der Wikingersiedlung Haitabu welches auf der gegenüberliegenden Seite der Schlei gelegen ist. Später wurde die Stadt zu einer Handelsmetropole der Wikinger. Bekannt ist Schleswig für seine wunderschön erhaltene Altstadt und den die Stadtsilhouette beherrschenden St Petri Dom. Auch wenn der Bau sich „Dom“ nennt , so ist Schleswig keine katholische Diaspora, der Dom ist ein evangelisch – lutherisches Gotteshaus.
Der Dom geht zurück auf eine Missionskirche, die erstmals im Jahr 850 erwähnt wurde, die erste Erwähnung des Doms stammt aus dem Jahr 1134.
Mir gefiel insbesondere der Stadtteil „Holm“, der sich um den Friedhof der „Holmer Beliebung“ herum befindet. Die Holmer Beliebung ist eine Totengilde die in der Pestzeit gegründet wurde und bis heute ihre Traditionen pflegt. Ursprünglich war Holm ein Fischerdorf, auch heute leben hier noch ein paar Schleifischer. Die Anwohner pflegen ihre Häuser mit viel Liebe und Aufwand.
Schleswig ist für alle, die sich in diesen Teil unseres Landes verirren, allemal einen Besuch wert.
Einige Bilder aus dem Inneren des St. Petri Doms
Ein paar Bilder aus Holm, einer alten Fischersiedlung. Sie ist rund um einen Friedhof erbaut. Man könnte sagen, dass die Anwohner die Zukunft vor Augen haben.
Am Schleswig gegenüber liegenden Ufer der Schlei liegt die St. Ansgar - Kirche der Gemeinde Haddeby. Sie geht auf den Kirchenvater Ansgar, der auch in der hamburischen Geschichte eine gewichtige Rolle gespielt hat, zurück und wurde 1295 und 1319 ertmals urkundlich erwähnt.
Sie ist direkt bei der Wikingersiedlung Haitabu gelegen, das Museum war zum Zeitpunkt unseres Besuches aufgrund von Renovierungsarbeiten leider geschlossen.
Das war dann eigentlich schon die Bildausbeute von 3 Tagen mit gemischtem Wetter, viel Spaß und vielen netten Leuten.
Zum Abschluss noch ein letztes Bild : So kann man in Schleswig auch im Winter stilvoll seinen Kaffee genießen.