Wir waren im Februar 2018 für 16 Tage auf Gran Canaria, genauer gesagt in Playa de Ingles. Dieser Ort ist ein fürchterlicher Betondschungel, hochgezogen in 60-er und 70-er Jahren, ziemlich in die Jahre gekommen, zugeschnitten auf günstigen Massentourismus. Entsprechend sieht es hier aus, von südländischem Charme oder Flair ist weit und breit nicht zu sehen oder zu merken. Die Qualität des Hotels hat allerdings einiges wieder wett gemacht. Dazu später mehr.
Während unseres Aufenthaltes war es außergewöhnlich kühl, tagsüber nur 15 – 17 Grad mit immer wieder sehr kaltem Wind. Wir hatten dabei noch Glück, in der Vorwoche war es wohl noch kälter und dazu noch regnerisch. Entsprechend fanden wir ein schniefendes und hustendes Hotel vor.
So gesehen hatten wir Glück mit dem Wetter, auch wenn viele Staßen in den höheren Lagen der Insel wegen Schneefalls gesperrt waren.
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Freitags morgens, um nachtschlafende 06:00 Uhr, ging es ab Hamburg mit TAP Air Portugal nach Lissabon. In Lissabon dann, aufgrund eines „ technical delay“, ein paar Stunden Wartezeit in der Transithalle. Nervig, aber besser der Flieger wird repariert als das etwas passiert.
Nachstehend ein paar Bilder von unterwegs.
Die Dünen von Maspalomas sind im Süden der Insel gelegen, sie erstrecken sich von Playa de Ingles bis nach Meloneras. Es ist ein Naturschutzgebiet das allerdings touristisch genutzt wird.
Ich habe mich dort hauptsächlich vor und bei Sonnenaufgang getummelt, das Licht ist dann einmalig schön. Auch wenn es teilweise recht kalt war.
An Dieser Stelle Dank an Moritz Wicklein und Dennis Siebert, sie haben mich auf La Garita, einem zwischen dem Flughafen und Las Palmas gelegenen Ort, aufmerksam gemacht.
Dort ist inmitten einer Felsenküste ein Naturphänomen, namens „El Bufadero“ gelegen.
Wenn sich hier das Meer durch die vorgelagerten Felsen drückt, zeigt sich ein einmaliges Schauspiel bei dem man den Eindruck hat das dieses Felsloch die Wassermassen verschluckt und wieder ausspeit. Es ist am besten 1 - 1/12 Stunden vor und nach der Flut zu fotografieren, ansonsten bekommt man sehr nasse Füße oder die Szenerie ist halb so spektakulär. Meine Versuche El Bufadero bei Sonnenaufgang zu fotografieren, wurden leider vom Wetter konterkariert. Es hat insgesamt vier Anläufe gebraucht bis ich meine Bilder im Kasten hatte.
Wie bereits beschrieben war es mir nicht möglich in die höheren Lagen der Insel zu fahren. So habe ich mich mit dem beschieden was möglich war, hier ein paar Bilder von dieser Tour.
Unterwegs habe ich ein Museum, in dem die Lebensumstände der Urbewohner Gran Canarias beschrieben werden besucht. Ein "leibhaftiger Ureinwohner" in entsprechender Aufmachung verteilte gegen ein Trinkgeld Kaktusfrüchte und ließ sich in seine Gewandung fotografieren. Wer das Museum nicht gesehen hat, hat sicherlich nicht viel verpasst. Aber Versuch macht bekanntlich klug
Das Highlight der Tour war die atemberaubend schöne Landschaft, ein toller Kontrast zu dem eher städtisch und touristisch geprägten Süden der Insel.
Der Norden der Insel ist eher wenig touristisch erschlossen. Hier gibt es sehr viel Landwirtschaft die zumeist hinter hohen Mauern und unter Netzbauten betrieben wird. So fährt man manchmal durch ein Labyrinth aus dem einen nur ein Navi heraus helfen kann. So zuminest ging es mir als ich zum Leuchtturm von Sardinas fuhr, es war eine echte Abenteuertour. Dank an Navigon, ohne Euch hätte ich weder den Weg zum Leuchturm noch wieder zurück gefunden.
An einem Teil der Nordküste führt eine Küstenstraße entlang, die ist extrem kurvenreich und teilweise recht schmal. Aber sie bietet spektakuläre Ausblicke, die dem Fahrer, da er sehr aufmerksam dem Geschehen auf der Straße folgen muss, oftmals verschlossen bleiben. Ich habe daher, wann immer es möglich war, angehalten um die Ausblicke genießen zu können.
So sahen die Straßen auf dem Weg von und nach Sardinas aus - ein Erlebnis für sich.
Nach dem Mirador El Balcon verlässt die Staßenführung die Küsteninie und wendet sich in Richtung Mogan und Puerto Mogan.
Mogan ist wie viele kanarische Dörfer eine farbenfrohe Ansiedlung mit engen Durchfahrten. Im nächsten Teil geht es um Puerto Mogan. Das ist noch farbenfroher, aber hat einen ganz eigenen, geradezu bezaubernden Stil und Charme.
Puerto Mogan ist ein wirklich schöner kleiner Hafen im Süden der Insel. Das Zentrum ist malerisch und hat, selbst wenn die Touristenmassen den Ort stürmen, noch Atmosphäre. Der Ort erfreut sich insbesondere bei Briten besonderer Beliebtheit.
Wenn Sie mal nach Gran Canaria kommen – dort müssen Sie unbedingt hin. Puerto Mogan ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Wenige Kilometer südlich von Playa de Ingles ist Meloneras gelegen, ein durchaus mondäner Badeort. Hier wurde weitgehend auf die schlimmen Bausünden wie in Playa de Ingles verzichtet, es gibt schöne Geschäfte, mondäne Hotels und eine vergleichsweise gute und vielfältige Gastronomie.
Wie waren mehrmals , um dem durchaus ramschigen Playa de Ingles zu entgehen, in Melonderas und haben die dortige Atmosphäre genossen. Kleiner Tipp für den geneigten Besucher der Website : Neben dem IFA Faro Hotel gibt es die sehr schöne Strandbar "El Senador" mit Blick auf den Atlantik. Genau der richtige Platz um bei einem kühlen Drink den Sonnenuntergang beim Leuchtturm von Maspalomas abzuwarten. Wenn man in Meloneras ist - diese Bar darf man sich nicht entgehen lassen.
So ganz verschweigen kann ich den Ort nun wirklich nicht. Wie bereits gesagt, er ist nicht schön, hat keinen Flair, ist auf Massentourismus ausgerichtet. Die Strandpromenade, das sogenannte „Shopping Center Anexo 2“ , ist ein Ansammlung von Kiosken, Bars und Restaurants deren Qualität ich lieber nicht testen möchte. Weiterhin gibt es Unmengen von Läden in denen billigste Textilwaren aus China sowie „echte“ Chanel Handtaschen für 12 Euro und ähnliche Waren verkauft werden.
Ständig wird man von fliegenden Händlern afikanischer Herkunft mit gefäschten Sonnenbrillen, Armbanduhren, billigstem Modschmuck oder merkwürdigen Spielzeug angesprochen.
Die Bilder dieser „Promenade“ habe ich bei der Rückkehr vom Sonnenaufgang in den Dünen gemacht, folglich sind keine Menschenmassen zu sehen. Einen Besuch in vollem Betrieb habe ich mir, nachdem ich diese Gegend von vorherigen Reisen kannte, verkniffen.
So können meine Bilder auch hier nur einen sehr groben Eindruck geben.
Unser Hotel war, angesichts der Umgebung, so etwas wie eine Oase in der Wüste. Gepflegt, sauber, aufmerksamer Service, kein billiger Beton sondern ein Haus das an den maurischen Baustil erinnert. Das Hotel wird von einer Schweizerin straff geführt, das Hotel gehört zu der in Deutschland beheimateten Seaside – Gruppe.
Die Küche war grundsätzlich sehr gut, aber leider hat die Küche keinen Mut zu Gewürzen und Kräutern. Wer nach pikanten Highlights sucht, wird nicht fündig. Daher wird das eigentlich sehr gut gemachte allabendliche Buffet , das täglich wechselnd jeweils verschiedenen Ländern oder Regionen gewidmet ist, schnell langweilig.
Aber der Umstand dass man alle Mahlzeiten draußen einnehmen konnte, entschädigte etwas. Auch die Bar befindet sich im Außenbereich in der Nähe des Pools und der Gartenanlage, was die Atmosphäre nachhaltig schön gestaltete.
Die Gäste – in diesem Jahr durchschnittlich gefühlte 70 + - darunter einige echte Nörgler - na ja. Viele Briten, Schweizer, Luxemburger und Iren, eine oftmals recht lustige und abwechslungsreiche Mischung.
An dieser Stelle Dank und Anerkennung an Personal und Management des
sie waren uns wieder einmal sehr gute Gastgeber.
Ich habe im Hotel fast ausschließlich nebenbei mit dem Handy fotografiert, ich bitte daher die Qualität der Bilder zu entschuldigen.
Abschießend noch ein paar Bilder vom Heimflug den ich mit zwiespältigen Gefühlen angetreten habe.
Einerseits ist die Insel sehr schön – und wenn das Wetter mitgespielt hätte wäre es sicher auch ein wirklich netter Urlaub geworden. Aber man ist schließlich nicht bei "wünsch Dir was", sondern bei "so isses".
Aufgrund der internationalen Sicherheitslage haben sich aber die Preise derart entwickelt, dass das Preis – Leistungsverhältnis bei weitem nicht mehr stimmt.
Ich habe mich immer wieder über die extrem hohen, durch die Leistung nicht gerechtfertigten, Kosten geärgert.
Für das Geld kann man weit attraktivere Ziele ansteuern. Man muss nur ein wenig länger fliegen.
Mal sehen ob ich noch mal hinfahre – zwei Wochen Sommer mitten im Winter, mit einer Flugzeit von 5-6 Stunden, sind schon verlockend.
Aber dann ganz gewiss nicht mehr in Playa de Ingles. Das tue ich mir , egal wie gut das Hotel sein mag, nicht mehr an.
Wenn Ihnen dieses Kapitel meiner Website gefallen hat (oder eben auch nicht), würde ich mich über Ihren Eintrag in das Gästebuch sehr freuen.
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