Im Spätherbst 2017 hatte ich knapp 2 Tage in Köln und Umgegend verbracht, eine eigentlich viel zu kurze Zeit. Daher werde ich sicherlich noch einmal, mit etwas mehr Zeit im Gepäck, wieder dort hin fahren.
Das Wetter war glücklicherweise nicht allzu kalt und trocken, und so konnte ich ein wenig mit der Kamera unterwegs sein.
Über Köln, bzw. Kölle wie der Kölner gemeinhin sagt, braucht man sicherlich nicht viel zu sagen, die Stadt ist allseits bekannt. Sie nimmt einen bedeutenden Platz in unserem Land ein und hat eine reiche Geschichte.
Aber ich will es kurz machen : Köln wurde im Jahre 50 n.C. unter dem Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium zu Stadt erhoben und war Statthaltersitz der römischen Provinz „Germania inferior“.
Köln ist die bevölkerungsreichste Stadt Nordrhein – Westfalens, die viertgrößte Stadt Deutschlands, das Zentrum des Ballungsraumes zwischen Kölner Bucht und Oberbergischem Land mit insgesamt gut vier Millionen Einwohnern.
Die Kölner betrachten Ihre Stadt als Hauptstadt des gepflegten Karnevals, die Düsseldorfer und Mainzer dürften das allerdings etwas anders sehen.
Es gäbe noch viel zu erzählen, aber das möchte ich Ihnen gerne ersparen. Bei Interesse : fragen Sie doch mal Tante Google, die weiß bekanntlich (fast) alles.
Das Arp Museum ist im ehemaligen Bahnhof Rolandseck in Remagen gelegen. Es hat mich, der ja eigentlich nicht unbedingt den Ruf als künstlerischen Schöngeist geniest, dorthin gezogen, da dort eine Ausstellung des Künstlers und Bildhauers Henry Moore gezeigt wurde. Die sicherlich bekannteste Plastik Henry Moore's steht im Garten des ehemaligen Kanzleramtes in Bonn und war fast täglich über die Fernsehnachrichten in fast allen deutschen Haushalten präsent. Daher wollte ich mir mehr von seinen Werken ansehen, zumal man auch heutzutage nicht auf das Gelände des ehemaligen Kanzleramtes gelangt.
Abschließend, vor der Heimfahrt, machte ich noch einen kurzen Abstecher nach Bonn.
Dort wollte ich das „Haus der Geschichte“, ein Museum das die Geschichte der Bundesrepublik Deutschlands vom 7 / 8. Mai 1945 bis heute behandelt, ansehen. Leider war die Hauptausstellung aufgrund eines Schadens am Dach geschlossen, aber es hab eine Führung ins Magazin des Hauses. Es gab dort eigentlich kaum etwas zu fotografieren, außer dass ich vielen Gegenständen die mir in meiner Vergangenheit schon über den Weg gelaufen sind, wieder begegnete. Angefangen von alten Radios, Laura Croft, Musiktruhen, der Stereoanlage meiner Eltern, Omas Fernseher auf dem nur ein Programm lief, Dukeboxen, Kaugummiautomaten und endlos mehr Dinge – unglaublich was dort an Alltagsgegenständen gesammelt wird. Eben alles was das Leben in Deutschland einmal ausgemacht hat – in Ost und West.
Anhand dieser recht profan wirkenden Gegenstände wurde erklärt wie Museum gemacht wird, wie man anhand einzelner Gegenständen ganze Geschichten erzählen kann. Es war, obwohl ich zunächst enttäuscht war, eine hoch interessante Führung bei der ich einiges gelernt habe.
Einen historischen Gegenstand habe ich dann doch noch ablichten können – es ist ein handschriftlicher Notizzettel der zu dem glücklichsten Missverständnis in der jüngeren Deutschen Geschichte und damit auch zu Deutschen Einheit geführt hat.
Es ist der Notizzettel den Günter Schabowski bei der historischen Pressekonferenz am
9. November 1989 nutzte bei der er erklärte „……deshalb haben wir uns dazu entschlossen, heute eine Regelung zu treffen, die es jedem Bürger der DDR möglich macht, über Grenzübergangspunkte der DDR auszureisen“. Auf Nachfrage eines Journalisten folgte : „Das tritt nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich…“
Und jetzt liegt dieser Zettel im Museum.
Hier ein Video mit einem Auszug aus der historischen Pressekonferenz
Eigentlich war das die kurze Tour nach Köln mit Abstechern nach Remagen und Bonn. Aber es folgen noch ein paar Bilder. Das abendliche Bild vom Bonner Rathaus habe ich am ersten Abend meiner Tour gemacht als ich in der Innenstadt noch etwas besorgt hatte.
Bevor ich die Heimfahrt nach Hamburg antrat, wollte ich noch ein paar wichtige Plätze der alten „Bonner Republik“ besuchen. Das alte Kanzleramt wird schärfer bewacht als Fort Knox, der alte Bundestag ebenso. Zudem war es ungemein kalt, windig und regnerisch, deshalb habe ich abgedreht und werde irgendwann mal den „Weg der Demokratie“ – eine Strecke bei der man an vielen historischen Bauten der Bundesrepublik vorbei kommt, gehen. Weil – ganz ehrlich – ein wenig trauere ich der alten „Bonner Republik“ doch nach. Die Welt war übersichtlicher, und vielleicht nicht ganz so gefährlich wie heute. Oder ebenso gefährlich, eben nur anders.
Wenn Ihnen die Geschichte und die Bilder gefallen haben (oder auch nicht), würde ich mich über eine Kritik, Anregungen und Ihre Gedanken im Gästebuch sehr freuen.