Vogelsang war eine sogenannte Ordensburg, eine Führernachwuchsschule, der Nationalsozialisten. Heute ist ein IP - ein Intertnationaler Platz für Toleranz, Vielfalt und friedliches Miteinander.
In der NS - Ordensburg sollte der der Führungsnachwuchs der Nazis herangebildet werden. Wobei es wohl eher um Führung auf kleinem Niveau ging, denn die interlektuellen Fähigkeiten der Schüler waren für die Aufnahme in die Ordensburg von eher geringer Bedeutung.
Die Kriterien waren das der Schüler vor 1933 in die NSDAP eingetreten war, ein guter Nationalsozialist von guter Gesundheit und Fitness war, einen bis ins 18. Jahrhundert reichenden Abstammungsnachweis erbringen konnte, arbeitsfähig und verheiratet war.
Die Lehrgangsteilnehmer kamen aus ganz Deutschland, sie wurden von den Gauleitern ausgewählt. Ihnen wurde versprochen, dass sie nach Abschluss der Schulungen jedes Verwaltungs - oder Regierungsamt bekleiden könnten.
Die nationalsozialistische Devise das ein gesunder Geist nur in einem gesunden Körper wohnen könne, fand auch hier ihren Niederschlag. Sport, einschl. Reitsport und Segelfliegen waren wichtiger Bestandteil der Ausbildung.
Es wurden alle relevanten Ideologien wie z.B. die NS - Rassenlehre gelehrt.
Da die schulischen Leistungen der Lehrgangsteilnehmer nicht für die Aufnahme relevant waren, gab es zahlreiche "unterbelichtete" Lehrgangsteilnehmer die dem Lehrstoff nur schwer oder nicht folgen konnten.
Das Gelände hat eine wechselvolle Geschichte.
Das Gebäude wurde 1936 als NS - Ordensburg und Schulungszentrum eröffnet, nach Kriegsausbruch 1939 wurde es zu einer einer militärischen Einrichtung. Die Ordensjunker wurden zum Kriegsdienst einberufen, das Gelände von der Luftwaffe übernommen.
Von 1941 bis 1944 waren auf Vogelsang drei Adolf Hitler Schulen untergebracht. Ab1942 gab es eine Krankenstation, ab 1943 eine Entbindungsstation für aus dem Rheinland evakurierte Frauen. 1944 befand sich in der Anlage ein Wehrertüchtigungslager, hier wurden 15 - 16 jährige Hitlerjungen militärisch ausgebildet. Ebenfalls 1944 wurde ein Staffel Jagdtflugzeuge in Vogelsang stationiert. Nachdem Teile des Komplexes durch Bomben zerstört wurden und die Alliierten Truppen weiter vorrrückten, wurde die Anlage im Januar 1945 geräumt.
Bei Beendigung des 2. Weltkrieges in Europa übernahmen britische Truppen, die auch einen Truppenübungsplatz einrichteten, die Nutzung.
1950 übernahm die belgische Armee den Komplex, sie bauten auch das auf dem Gelände befindliche Kino und restaurierten Teile der Anlage.
Nachdem die militärische Nutzung beendet wurde ist die Anlage seit 2006 wieder öffendlich zugänglich
Heute ist in dem Komplex neben dem Vogelsang IP auch das Besucherzentrum des Nationalparks Eifel untergebracht.
Die verbliebenen sogen. Kammeradschaftshäuser, die Unterkünfte der NS - Junker, werden heute unterschiedlich genutzt. So finden hier Schulungen oder auch touristische Nutzungen statt. Es gibt eine Geländeordnung die jeglichen NS - Torismus oder derartige Attivitäten streng untersagt. Man möchte das Vogelsang nicht zu einem Wallfahrtsort ewig Gestriger wird.
Von einer Ordensburg eines totalitären Regimes zu einem Ort der Begegnung, der Freiheit, Toleranz, Vielfalt und des friedlichen Miteinanders. Eine gute Karriere für solch einen Gebäudekomplex, der seine ursprüngliche Bestimmung architektonisch nicht verbergen kann.
Das waren meine Bilder und Eindrücke meines Besuchs in Vogelsang. Es war sehr interessant aber auch in Teilen bedrückend. Wir können uns unsere Geschichte nicht aussuchen. Daher müssen wir sie aushalten und alles tun das sich Krieg, Gewaltherrschachaft, Rassismus, Vertreibung, Völkermord und die Ausgrenzung von Personengruppen nie wiederholen werden.
Es liegt an jedem von uns.
Freiheit und Demokratie leben vom mitmachen - nicht vom wegsehen.
Für weitere Informationen empfehle ich den nachstehenden Link :
https://vogelsang-ip.de/de/startseite.html
Kritik, Anregungen oder Gedanken zum Thema bitte im Gästebuch hinterlassen.
Vielen Dank für Ihr Interesse und Feedback